Im Jahre 1871 eröffnete die Bayerische Staatsbahn ihre Bahnlinie von München nach Ebersberg über Grafing Bahnhof. Erst am 1.05.1897 erhielten Vaterstetten und Baldham – nach Errichtung des 2. Gleises – einen eigenen Haltepunkt für den Vorortverkehr nach Kirchseeon. Vorher standen für die Bewohner aus Grasbrunn und Harthausen nur die Bahnhöfe Haar bzw. Zorneding zur Verfügung.
Im August 1925 richtete die Marktgemeinde Ebersberg auf der Wasserburger Landstraße, am Kilometerstein 15 in Neukeferloh, in Höhe der Bahnhofstraße, eine Buslinie ins Münchner Tal ein. Die Haltestelle des Überlandbusses wurde von den Münchner Ausflüglern zur Gaststätte Stadler in Neukeferloh, später auch von den ersten Siedlern, rege genutzt.
Das erste Wohnhaus an der Neukeferloher Bahnhofstraße, dem früheren Vaterstettener Weg, ließ der aus München stammende Zollsekretär Georg Nagl an der Bahnhofstraße 1 erbauen.
Die Ansichtskarte, um 1900 entstanden, zeigt im Hintergrund die Ausflugsgaststätten „Waldschänke“ östlich der Bahnhofstraße und das „Waldschlösschen“ am Sonnenweg. Legendär sind die sonntäglichen Tanzveranstaltungen im Anbau des Waldschlössls. In der Nachkriegszeit richtete der Besitzer im ehemaligen Saalbau ein Kino ein. Es existierte bis 1976. Da das Gebäude auf der Gemeindegrenze stand, stritten sich die Finanzämter München und Ebersberg lange Zeit um die Vergnügungssteuer.
Rolf Katzendobler