Schneller Radweg München – Ebersberg, Abschnitt Grasbrunn

Bestehender Weg NKL an der Bahn-web Titel

Vorstellung der Machbarkeitsstudie im Gemeinderat

 

Im Mai 2021 stellte die Grasbrunner Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen dem Gemeinderat ein interessantes und vergleichsweise zügig und kostengünstig umsetzbares Konzept für einen schnellen Radweg entlang der Bahnstrecke München-Rosenheim vor, das mit wenig baulichen Maßnahmen realisiert werden könnte. Der Schnelle Radweg zwischen München und Ebersberg soll ein attraktives Angebot für alle Radfahrer werden: egal ob sie auf der gesamten Strecke pendeln oder nur Teilstücke nutzen.

 

2022_01_25_Radweg Lage-web

Lageplan

 

Der Gemeinderat, der nach § 2 Ziff. 19 der Geschäftsordnung für Verkehrsplanung zuständig ist, beschloss nach Prüfung des Antrags, dass die Verwaltung den Ausbau des Teilstücks prüfen und eine Kostenschätzung erarbeiten soll. Das daraufhin mit den Planungsarbeiten beauftragte Büro WipflerPLAN•Köpf Planungsgesellschaft mbH aus Grasbrunn erstellte für ein Honorar von 4.500 Euro netto eine Machbarkeitsstudie für den Grasbrunner Abschnitt, die in der Gemeinderatssitzung am 25.01.2022 vorgestellt wurde. Im Rahmen der Ausarbeitung erfolgten u. a. Abstimmungen mit den benachbarten Gemeinden bzw. dem von der Planung betroffenen Grundstückseigentümer.

 

Bestehende Verhältnisse

Der bereits vorhandene Weg weist auf Grasbrunner Flur eine Länge von 780 Metern auf und führt über die A99 nach Haar bis zur Unteren Parkstraße sowie in entgegengesetzter Richtung auf den Vaterstettener Veilchenweg. Die Fahrrad-, bzw. Fußgängerbrücke über die Autobahn wurde erst in den Jahren 2017 erneuert. Das Grundstück, auf dem sich Sparten wie eine Gashochdruckleitung der Stadtwerke, Stromleitungen der Bahn und Leitungen für Telekommunikation befinden, gehört der Deutschen Bahn.

 

Bestehender Weg NKL an der Bahn-web

Blick auf den vorhandenen Weg südlich der Bahnlinie

 

Die Gemeinderäte diskutierten über drei verschiedene Ausbaumodelle

 

Variante 1 (Kostenschätzung inkl. Beleuchtung und Nebenkosten: 646.000 €)

Bestandsorientierter Verlauf mit 2,50 Meter breiter Asphaltdecke (wie Brücke). Konflikte für Fußgänger und Radfahrer sind hier vorprogrammiert.

 

Variante 2 (Kostenschätzung inkl. Beleuchtung und Nebenkosten: 798.000 €)

Eine Begradigung des Weges bietet bessere Sichtverhältnisse, ermöglicht aber auch höhere Fahrgeschwindigkeit, was ebenfalls zu Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern führt.

 

Variante 3 (Kostenschätzung inkl. Beleuchtung und Nebenkosten: 881.000 €)

Bau eines neuen Weges neben dem bestehenden Weg. Der Fuß- und Radverkehr wäre getrennt und mit einer 2,50 Meter breiten Asphaltdecke für Radfahrer und einem 2 Meter breiten Fußweg auf einer wassergebundenen Decke mit 1 Meter Abstand insgesamt 5,50 Meter breit. Vorteil: Trennung von Fuß- und Radverkehr zur Konfliktvermeidung. Der Weg könnte größere Verkehrsstärken aufnehmen.

Geklärt werden muss im nächsten Schritt nun, welche Varianten Haar und Vaterstetten planen und vor allem, ob und wann sie mit dem Bau beginnen wollen. Ebenso müssen die Verläufe der vorhandenen Sparten geprüft und ein Bodengutachten vorgenommen werden. Ferner muss festgelegt werden, wo für die Rodung der Bäume ein naturschutzfachlicher Ausgleich geschaffen werden kann.

Das Planungsbüro WipflerPLAN•Köpf gab zu bedenken, dass die Anträge zur Förderung des Projektes (immerhin 75 Prozent bis 90 Prozent der Investitionssumme) möglichst bald gestellt werden müssen, da die Finanzhilfen des Förderprogramms „Stadt und Land“ 2023 auslaufen. Zuerst muss die Bahn aber noch den Bau genehmigen.

 

Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung mit den benachbarten Gemeinden Vaterstetten und Haar die Möglichkeiten einer gemeinsamen Planung und Umsetzung der Maßnahmen zu klären und spricht sich für Variante 3 aus.

 

 

1. Februar 2022

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