KEEN: Kommunales Energieeffizienz-Netzwerk Ebersberg-München

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Kommunale Liegenschaften energetisch zu sanieren und effizient zu betreiben, ist eine der vielen Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität, die alle Gemeinden gleichermaßen betrifft. Um bei solchen und ähnlichen Aufgaben auf den Wissensschatz bereits gemachter Erfahrungen zu setzen und zugleich Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen zu können, haben sich gleich 14 Gemeinden aus der Region im Oktober 2020 zum Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerk Ebersberg-München zusammengeschlossen.

 

„Es ist damit eines der größten Netzwerke in Oberbayern“, sagt Dr. Willie Stiehler, Geschäftsführer der Energieagentur Ebersberg-München. Gemeinsam mit dem Institut für nachhaltige Energieversorgung GmbH (INEV) an der Technischen Hochschule Rosenheim übernimmt die Energieagentur, eine gemeinnützige GmbH in der Trägerschaft der beiden Landkreise Ebersberg und München, die fachliche Beratung der 14 Kommunen. „Es ist ein großer Vorteil, dass die Gemeinden sich sehr ähneln und nah nebeneinander liegen“, sagt Dr. Willie Stiehler und erklärt das Prinzip des Netzwerks: „Manche Gemeinden haben bereits die unterschiedlichsten Erfahrungen mit einzelnen Maßnahmen zur Energieeinsparung gemacht, andere wissen angesichts der Fülle an möglichen Maßnahmen gar nicht, wo sie anfangen sollen. Mit dem durch uns moderierten Austausch bringen wir all diese Gemeinden an einen Tisch, wo ganz offen darüber gesprochen werden kann, wo welche Gemeinde steht und welche Maßnahmen sich als sinnvoll erwiesen haben.“

 

„Die Förderung für die Netzwerkarbeit durch den Projektträger Jülich endet nach drei Jahren“, so Dr. Willie Stiehler von der Energieagentur: „Auch deshalb ist die Nähe der 14 Gemeinden zueinander ein Vorteil, denn so kann auch nach Ende der Förderphase ein Austausch unter den Gemeinden stattfinden, wenn diese eine Fortsetzung wünschen.“

 

Bei der Gründungsveranstaltung und Vertragsunterzeichnung, die am 14. Oktober im Bürgersaal in Haar stattfand, zeigten sich alle Gemeinden optimistisch, dass das Netzwerk ein schlagkräftiger Baustein der Energiewende in der Region sein wird. Auch Christoph Göbel, Landrat des Landkreises München und Dr. Rupert Pritzl vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie nahmen an der Auftaktveranstaltung teil und wünschten dem Netzwerk viel Erfolg. Am Netzwerk beteiligt sind die Gemeinden Anzing, Baierbrunn, Feldkirchen, Grafing, Gräfelfing, Grasbrunn, Haar, Kirchheim, Kirchseeon, Neubiberg, Neuried, Poing, Schäftlarn, Zorneding.

 

Im September 2021 fand das vierte Netzwerktreffen statt. 76 untersuchte kommunale Liegenschaften in 14 Gemeinden und über 1.800 Seiten an Berichten und Maßnahmenempfehlungen: das erste Jahr des Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerks Ebersberg-München war gekennzeichnet von einer ausführlichen Bestandsaufnahme. „Diese Phase ist abgeschlossen. Jetzt geht es an die Umsetzung“, sagte Prof. Dr. Dominikus Bücker vom Institut für nachhaltige Energieversorgung GmbH (INEV) beim Netzwerktreffen in Kirchseeon – dem ersten in Präsenz seit der Gründung des Netzwerks im Oktober 2020.


Gemeinsam mit der Energieagentur Ebersberg-München wird das Rosenheimer Institut die Kommunen auf ihrem weiteren Weg begleiten – und damit ein gewaltiges Potenzial nutzen, wie Dr. Willie Stiehler, Geschäftsführer der Energieagentur, erklärte: „Die Gemeinden haben sich zum Ziel gesetzt, mit den geplanten Maßnahmen insgesamt 4.990 MWh pro Jahr Primärenergie einzusparen. Das entspricht einer jährlichen Einsparung von 1.331 Tonnen CO₂. Das hilft der Umwelt, entlastet nachhaltig die kommunalen Haushalte und ist zugleich ein Vorbild für die Bürgerinnen und Bürger. Denn die Kommunen beweisen damit, dass Energieeffizienz und effektiver Klimaschutz auch bei Bestandsbauten möglich sind.“

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