Josef Karl, aufgrund des seit 1620 bestehenden Hofnamens „der Seil Sepp“ genannt, hatte die Pandemiezeit fleißig genutzt und viele alte Gerätschaften zusammengetragen. Sogar Kühe hat er restauriert. Aus dem geschichtsträchtigen Sammelsurium ist nun ein kleines Museum auf dem ehemaligen Heuboden des Seil-Hof entstanden, das „Seil-Hof Mu(h)seum wie der Initiator und 1. Vorsitzende des Harthauser Heimatkreis Josef Karl es liebevoll nennt.
Viele historische landwirtschaftliche Maschinen und Geräte des 20. Jahrhunderts befanden sich bereits im Heimatkreis-Archiv, die Karl in Jahrzehnten zusammengetragen hat – zu schade und eigentlich auch zu wertvoll, um sie wegzuwerfen oder sie in Vergessenheit geraten zu lassen, dachte er sich. Beispielsweise wird anhand von Statistiken anschaulich der Wandel der Landwirtschaft erklärt und warum es so kam. Früher gab es nur Viehwirtschaft, Grünland und Maisanbau, um das Vieh ernähren zu können. Heutzutage wird hauptsächlich nur noch Ackerbau betrieben mit vorwiegend Getreide und Eiweißpflanzen wie Soja-, Ackerbohnen und Lupinen.
Das sogenannte Mu(h)seum, in dem die Besuchenden Wissenswertes über die damalige Land- und Waldbewirtschaftung, entsprechende Arbeitsgeräte und Werkzeuge erfahren können, wird nun erstmals an den Nachmittagen während des Harthauser Dorffests der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Einen Aushang mit den genauen Öffnungszeiten findet man während der Festtage am Samstag und Sonntag (23 und 24. Juli) direkt am Hof.
Zukünftig plant Josef Karl auch Schulklassen Einblick ins Mu(h)seum zu gewähren. Der Eintritt ist frei, über eine kleine Spende freut sich der Heimatkreis.