Die Geschichte der Straßennamen in Grasbrunn - Winklerring

Herkunft und Bedeutung des "Winklerrings"

Straßenschild - Winklerring

Der Landwirt Josef Stadler sen. aus Keferloh (1831-1913) errichtete 1908 am Grasbrunner Weg in Neukeferloh ein Waldhaus. Aus diesem Anwesen entwickelte sich später der „Gasthof Stadler“. Josef Stadlers Sohn Kaspar führte die Landwirtschaft in Keferloh weiter. Stadler sen. vererbte seinen fünf Kindern die umfangreichen Gründe im heutigen Neukeferloh. Die 53 Hektar großen Wiesen und Wälder wurden überwiegend als Schafweide genutzt. Für die Landwirtschaft eigneten sich die schlechten Böden damals kaum. Die Stadler-Gründe reichten im Osten etwa bis zur Harthausener Straße bzw. zum Schwabener Weg.

Stadler überschrieb seiner Tochter Barbara die Flur Nummer 525/2 der Gemarkung Grasbrunn. Es handelte sich um den Bereich Saarland-/Waldstraße und Böhmerwaldstraße Süd/Winklerring. Barbara heiratete in München den Zollinspektor Ferdinand Winkler. Aus dieser Ehe stammte Sohn Ferdinand. Er ließ sich nach dem zweiten Weltkrieg in einem Holzhaus, mitten in einem eingezäunten Waldstück zwischen der südlichen Böhmerwaldstraße und dem Winklerring nieder. Pfarrer Ferdinand Winkler gehörte dem Münchner Herz-Jesu-Orden an. Sein Ziel war es, auf seinem Grundstück ein Heim für schwer erziehbare Jugendliche zu bauen. Dieses Projekt scheiterte ebenso wie die im Zuge der Realisierung des Baugebietes „Winklergründe“ von der Gemeinde Grasbrunn geplante Errichtung eines Seniorenheimes. Das Seniorenheim „Wiesengrund“ entstand schließlich in Grasbrunn.

Der Herz-Jesu-Orden ließ den Wald roden und veräußerte die Winklergründe. Die Münchner Bauträger Eiwobau und Infraplan realisierten in den Jahren 2001 bis 2003 die Wohnbebauung.

Rolf Katzendobler


Grossansicht in neuem Fenster: Historisches Bild Winklerring
Das Holzhaus von Pfarrer Ferdinand Winkler, 1979

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