Der Harthauser Schwablhof wird weder in den Steuerbüchern von 1671 noch 1721 erwähnt. Das Anwesen scheint erst um 1730 aus einem großen Harthauser Hof „herausgebrochen“ worden zu sein.
Erstmals lesen wir von einem Balthasar Niedermayr, als „Schwäbl und Halbpaur“ bezeichnet, in einem Briefprotokoll aus dem Jahre 1734. Vermutlich stammte Niedermayr aus dem Harthauser Gerbl-Anwesen. Dieser Hof war über Generationen hinweg von einer Familie Niedermayr bewohnt. Der Hausname könnte jedoch auch auf einen aus dem Schwäbischen stammenden Landwirt hinweisen. Grundeigentümer des neu entstandenen Hofes dürfte wahrscheinlich das Schloss Zinneberg gewesen sein.
Das Grasbrunner Liegenschaftskataster berichtet von einem 1879 errichteten Wohnhaus-Neubau beim Schwabl. Bereits 1870 hatte Schwabl Franz Niedermayr seine Frau Maria, geborene Friedl aus Putzbrunn, geheiratet. Enkel Franz Xaver Niedermayer fungierte während des Zweiten Weltkrieges als Kommandant und später als Vorstand der Harthauser Feuerwehr.
Bis zur Einführungen der Straßennamen führte der Bauernhof die Hausnummer 22 (heute Dorfstraße 1). In den Jahren 1988 und 1999 wurde die aus zwei Bauabschnitten bestehende Siedlung am Schwablweg errichtet. Mitte der 1980er Jahre war bereits dort der Aussiedlerhof von Familie Willi Heigl entstanden.
Rolf Katzendobler
Foto: Harthauser Heimatkreis
Der Schwabl-Hof mit dem für Harthausen typischen „Tiroler Dach“, 1927