Die Geschichte der Straßennamen in Grasbrunn - Lehnerstraße

Herkunft und Bedeutung der "Lehnerstraße"

Straßenschild - Lehnerstraße

Der Hausname „Lehner“ bedeutet so viel wie geliehenes Gut. Als Obereigentümer bzw. Lehnsherr dieses Anwesens ist die St.-Michael-Kirche in Egmating überliefert. Gleichzeitig wird damit auch die Größe des Anwesens einschließlich der Felder und Wiesen (Sölde = 1/8, Lehen = ¼, Hube = ½ und Meier = 1/1-Hof) definiert.

Im Jahre 1445 heißt es erstmals im Schwabener Herdstättenverzeichnis: „Hafner pawt ain Lechen das ist Sand Michels“. In diesem Steuerbuch, vermutlich von einem herzoglichen Landrichter in Markt Schwaben in Auftrag gegeben, sind alle damals existierenden Gras-brunner Bauernhöfe aufgeführt. Der Band wird heute als „Fremdbestand“ im Münchner Stadtarchiv verwahrt.

Im Steuerbuch von 1671 berichtet uns die Witwe von Caspar Lechner, dass ihr Anwesen im 30-jährigen Krieg abgebrannt war. Damals standen immerhin „2 Rößl, 2 Kür, 2 Kälbl und 5 Schaaf“ im Stall. In dieser Zeit waren auf den Grasbrunner Gütern Pferde eine Seltenheit.

Bereits seit mindestens 1811 ist die Familie Huber auf diesem Hof nachweisbar. Mitte der 1990er Jahre ließ der Eigentümer das alte Wohnhaus an der Ekkehartstraße abbrechen und durch einen Neubau zu ersetzen.

Im Februar 1997 legte der Gemeinderat, für das Neubaugebiet im Südosten Grasbrunns, den Straßennamen „Lehnerstraße“ fest. Durch die Straßenbenennung sollte ein weiterer Grasbrunner Hofname vor dem Vergessen bewahrt werden.


Rolf Katzendobler

Grossansicht in neuem Fenster: Historisches Bild Lehnerstraße
BU:
Grasbrunn, Lehnerhof (markiert mit Pfeil), um 1940.

 

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