Die Geschichte der Straßennamen in Grasbrunn - Haflstrassl

Herkunft und Bedeutung

Straßenschild - Haflstraßl

Das Haflstrassl leitet seinen Namen von einem Bauernhof ab, der einst an der Wasserburger Landstraße und verlängerten Harthausener Straße, schon auf Parsdorfer Gemarkung stand.

 

1952 etablierte Frau Christina Schuster, seit 1925 in Neukeferloh ansässig, am Haflhof einen Kiosk. Wenig später wurde im ehemaligen Wohnzimmer eine kleine Gaststätte eingerichtet. Den älteren Mitbürgern ist die Wirtschaft noch als „Wildbräustüberl“ bekannt. Das urige Stüberl stand des öfteren vor der Schließung, da die lichte Raumhöhe mit etwa 2,10 m vom Kreisbauamt regelmäßig als zu niedrig erachtet wurde. Bei Schlechtwetter drängten alle in die kleine Gaststätte - Frau Schuster hatte Angst erdrückt zu werden. Die Wirtin bekochte in dieser Gaststätte berühmte Schauspieler: im ehemaligen Atelier des Nazi-Künstlers Thorak an der Fichtenstraße wurden damals Kinofilme gedreht.

 

Im Baldhamer Divina-Studio entstanden z.B. ab 1954 die drei Teile des Kassenschlagers „08/15“ mit Blacky Fuchsberger und Mario Adorf. Auch die Harthauser Jugendlichen kehrten gerne bei Frau Schuster auf der Rückkehr mit dem Radl vom Neukeferloher Bahnhofskino ein. Die Gaststätte musste der ab 1980 entstandenen Reihenhausbebauung am Ostring weichen.

 

Haflhof im Sommer 1979

 

Der nördliche Teil des Haflstrassl heißt heute offiziell Harthausener Straße. Der Abschnitt im Süden, vom Schwabener Weg abzweigend in Richtung Möschenfeld, wird noch heute als Haflstrassl bezeichnet. Dieser Waldweg wird von zahlreichen Radfahrern und Spaziergängern benutzt. In diesem Frühjahr brachte der Bauhof das Straßenschild „Haflstrassl“ an, um der Polizei und den Rettungsdiensten die Anfahrt zu erleichtern.

 

Rolf Katzendobler

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