Die Geschichte der Straßennamen in Grasbrunn - Beim Forstwirt

Herkunft und Bedeutung "Beim Forstwirt"

Straßenschild - Beim Forstwirt

Der aus dem Putzbrunner Siebenschneider-Anwesen stammende Georg Zellermayr hatte sich 1828 in Harthausen nieder gelassen. Er ließ dort einen stattlichen Bauernhof erbauen. In den Jahren 1857/58 errichtete der umtriebige Zellermayr an der Glonner Distriktstraße ein bis zur Jahrhundertwende in Betrieb befindliches Dampfsägmühlanwesen.

Schnell erkannte er auch den Bedarf einer Gaststätte. Der Grasbrunner Bürgermeister Josef Kotter unterstützte 1863 das Vorhaben und verwies auf Zellermayrs Familie mit neun Kindern. Kotter vertrat die Ansicht, dass „eine Wirtschaft unter seiner Leitung mit den besten Folgen begleitet“ ist. Obwohl die umliegenden Wirte in Putzbrunn und Harthausen Widerspruch gegen die neue Konkurrenz eingelegt hatten, erkannte das Münchner Bezirksamt rechts der Isar – in einem zweiten Anlauf Zellermayrs – im April 1864 die Notwendigkeit einer Wirtschaft am Rande des Höhenkirchner Forstes.
Bei einer Brotzeit sowie einer Maß Bier konnten sich nun die Fuhrwerksbesitzer sowie die Waldarbeiter in der „Gastwirtschaft zur Forstsäge“, später als Forstwirt bezeichnet, von ihrer anstrengenden Holzarbeit erholen. Nach Einführung des Postbus-Linienverkehrs im Jahre 1926, vom Isartorplatz nach Glonn, entwickelte sich der Forstwirt zur beliebten Ausflugs-Gaststätte von Münchner Sommerfrischlern.

Wahrzeichen beim Forstwirt war über Jahrzehnte ein großes Windrad. Es trieb eine Pumpe an, die das Wasser an die Oberfläche förderte. In den 1950er Jahren galten Windräder als veraltet, die Anlage wurde nach einem Hagelunwetter abgebaut. Heute sind Windkraftanlagen bekanntlich wieder hochaktuell.

Grossansicht in neuem Fenster: Historisches Bild Forstwirt
Gezeichnete Ansichtskarte vom Forstwirt


Rolf Katzendobler

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