Die Geschichte der Straßennamen in Grasbrunn - Am Gangsteig

Herkunft und Bedeutung der "Am Gangsteig"

Straßenschild - Am Gangsteig

Im Jahre 2006 verabschiedete der Gemeinderat für das Plangebiet Nr. 54 Grasbrunn Süd-West, westlich der Ekkehartstraße, die Straßennamen. Hier wurden wieder alt überlieferte Flurnamen gewählt, die einst in Grasbrunn Verwendung fanden.
Der Straßenname „Am Gangsteig“ lässt sich auf die Flurnamen „Gangsteigwies“ sowie „Stieglwies“ zurückführen. Es handelte sich um einen Planweg südlich von Grasbrunn, in der Nähe des Mayrhäusls. Unter einem Gangsteig verstand der Altbayer einen Fußweg (mittelhochdeutsch: stic, stig = Fußsteig), der in der Regel nicht für Fuhrwerke befahrbar war.

Die Wälder rund um Grasbrunn und Keferloh hatten bis in das 18.Jahrhundert mit dem heutigen dichten Fichtenbestand wenig gemeinsam. Darauf deuten auch die vielen alten Flurnamen, weit außerhalb der Dörfer, mit der Endung „-wiesen“ oder „Loh“ (= lichter Wald). Auf unseren schlechten Böden, bestehend aus lockeren Eichen- und Kiefernwäldern, wuchsen früher verschiedenste Staudengewächse, wie z.B. der Wacholder, bei uns als „Kronwitt“ bezeichnet. Im Südwesten unseres Gemeindegebiets, direkt an der Grenze zu Putzbrunn, dominierten einst zahllose Haselnussstauden. Dieser Flurname bildete die Grundlage für die Benennung des Straßenzuges „In den Nussstauden“.

Rolf Katzendobler

 

Grossansicht in neuem Fenster: Historisches Bild Am Gangsteig
BU:
Grasbrunn um 1812

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