Das historische Bild - Der Gasthof Schilling

Das historische Bild-Schilling

Der Gasthof Schilling, 1982

Bereits Ende des 18. Jahrhunderts existierte in Harthausen die erste Gaststätte. Nach Eröffnung des Neuwirts im Jahre 1876 wurde diese Wirtschaft nun als „Alter Wirt“ bezeichnet. Eine Besonderheit war der Harthauser Eisgalgen. Auf der Grünfläche, neben der Rossschwemme beim Wasserturm, befand sich eine Holzkonstruktion mit zahlreichen Verästelungen. Sie diente im Winter der Eisgewinnung. 1914 erwarben Johann und Therese Schilling aus Ilmmünster das Anwesen.

Zahlreiche Geschichten ranken sich um die Wirtschaft. Um die Jahrhundertwende war es in der Gaststube des damaligen Wirts Josef Landerer mal wieder recht lustig zugegangen und es wurde viel gesungen. Zu später Stunde erzählte man sich von Hexen und Truden. Zwei Handwerksburschen wohnten dem Abend bei und übernachteten anschließend über der Gaststube. Auf einmal hörten sie ein Scheppern und Krachen auf der Treppe. Die beiden Burschen bekamen es mit der Angst zu tun. Als sie schon Reißaus genommen hatten, merkten sie erst, dass sich eine Kuh vom Wirt in das Obergeschoss verirrt hatte. Herbert Baumann hat die wahre Begebenheit in Verse gefasst.

Im Herbst 1982 diente „der Schilling“ als Hintergrund für einen Spielfilm, frei nach dem Simmel-Roman „Hurra, wir leben noch“. Die Regie führte Peter Zadek.

Zum Jahreswechsel 2015/16 schloss die Gaststube von Wirtin Resi Schilling endgültig ihre Pforten. Der Gebäudekomplex wird nun ausschließlich als Frühstückspension weitergeführt.


Rolf Katzendobler

 

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