Grasbrunn hilft

Unterbringung ukrainischer Kriegsflüchtlinge in alter Schulturnhalle vorbereitet

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Die Geschehnisse zum Krieg in der Ukraine machen uns alle betroffen. Über die Medien erreichen uns täglich neue Berichterstattungen über Zerstörung, Flucht und Leid. Die Solidarität und die Welle der Hilfsbereitschaft ist außerordentlich groß und auch in unserem Landkreis deutlich erlebbar und zu spüren. Im Rathaus Grasbrunn melden sich immer mehr Bürgerrinnen und Bürger mit Angeboten, Kriegsflüchtlinge in den eigenen vier Wänden aufzunehmen als auch Anfragen, wie mit Geld- und Sachspenden unterstützt werden kann.

 

Anfang vergangener Woche stellte Erster Bürgermeister Klaus Korneder in Abstimmung mit der Schulleitung der Grundschule und den beiden Feuerwehrkommandanten dem Landratsamt das alte Schulturnhallengebäude an der Leonhard-Stadler-Straße als rasch umzusetzende Sofortmaßnahme zur Unterbringung geflüchteter Menschen aus der Ukraine zur Verfügung, sollte diese benötigt werden. „Unsere alte Turnhalle als vorübergehende Unterkunft anzubieten ist nur ein Stück des Ganzen, doch wir sind aufgerufen, unsere Solidarität zu leben und mit allen Möglichkeiten zu helfen“, so Erster Bürgermeister Klaus Korneder. Nur ein paar Tage später, am Freitagmittag, erreichte das Rathaus die Mitteilung des Landratsamts, dass diese Flächen voraussichtlich benötigt werden würden. Unverzüglich wurde am gleichen Tag die Reinigung des Gebäudes veranlasst, Hausmeister haben die Halle weitgehend freigeräumt und der Bauhof zäunte die Vorfläche ein.

 

Nach weiteren Abstimmungen zwischen dem Landratsamt und der Gemeinde am Wochenende, wurde ein Termin vor Ort am Montagvormittag vereinbart, bei dem sich herausstellte, dass eine kurzfristige Umsetzung nötig sei. Bis zum Abend würden 50 Kriegsflüchtlinge eintreffen. Dafür waren sofort alle beispielhaft in vollem Einsatz: die Feuerwehren Grasbrunn und Harthausen, die Kreisbrandinspektion, das Landratsamt, der Katastrophenschutz, Hausmeister, der Bauhof, das Bauamt sowie die Mittagsbetreuung. Die ersten Flüchtlinge werden nun am heutigen Dienstag erwartet.

 

Aufgrund der weltweit immer noch vorherrschenden Pandemiesituation ist davon auszugehen, dass sich auch unter den Kriegsflüchtlingen Menschen befinden, die bei dem obligatorisch durchgeführten Corona-Schnelltest positiv getestet werden. In diesem Fall muss sich die gesamte Familie in Quarantäne begeben. Da eine Unterbringung positiv getesteter Personen in Hotels nicht möglich ist und andere Einrichtungen aktuell noch nicht zur Verfügung stehen, ist eine Unterbringung dieses Personenkreises in unserer Schulturnhalle vorgesehen. Durch entsprechende organisatorische und bauliche Maßnahmen wird sichergestellt, dass die Nutzer der Halle von den Kindern der Grundschule, der Mittagsbetreuung sowie der Kinderwelt getrennt bleiben.

 

Das Landratsamt arbeitet bereits mit Hochdruck an der Herstellung einer weiteren Einrichtung im Landkreis, die voraussichtlich Anfang bis Mitte April fertiggestellt werden soll und die dann für die Unterbringung positiv Getesteter und deren Familien geeignet ist.

Um in der Halle für die Geflüchteten etwas Privatsphäre zu schaffen, wurde sie durch Spinte, Holz- und Fließwände in einzelne Bereiche aufgeteilt, in denen Feldbetten mit Decken, Kissen und Handtüchern bereitgestellt wurden. Es wird geprüft, ob die Halle über genügend Steckdosen verfügt und ob ein W-Lan-Netz eingerichtet werden kann, um Flüchtlingen Kontakt in die Heimat und Verwandten zu erleichtern. Im Keller der Halle gibt es eine Waschmaschine sowie einen Wäschetrockner, die Verpflegung kann an Bierbank-Garnituren eingenommen werden und ist durch einen Caterer vorgesehen. Die Mittagsbetreuung stellt Spielzeug zur Verfügung und richtete eine Spielfläche ein. Auch außerhalb der Halle soll ein Teil des Pausenhofs als Spiel- und Aufenthaltsfläche abgetrennt werden. Für die Halle wurde eine zweiköpfige Security beauftragt die seit Montag bereits im Einsatz ist.

 

Hilfe und Spenden

Aktuell ist noch unklar, welche Sachspenden benötigt werden. Sobald die Menschen eintreffen, wird es eine gezielte Abfrage geben. Über benötigte Mittel, wie Medikamente, Kleidung etc., wird es über verschiedenen Kanäle Aufrufe geben. Wir bitten alle Helfenden darauf zu warten.

 

Wer unterstützen möchte, ggf. sogar ukrainisch spricht und übersetzen kann, wird gebeten, sich per E-Mail an Frau Nicole Jung unter nicole.jung@grasbrunn.de oder telefonisch unter 089 461002-110 zu wenden.

 

Pano-Aufbau 1

 Lieferung der Spinte, Feldbetten und weiteren Materialien

 

Pano-Aufbau 2

links: Besprechung des weiteren Vorgehens; rechts: Tische und Bänke für die Zeit der Mahlzeiten

 

Pano-Aufbau 3

links: Aufnahme während den Vorbereitungen; rechts: fertige Halle mit diskreten Bereichen für die Menschen aus der Ukraine

 

 Pano 1 Zeichnungen Turnhallenzaun-web.jpg

Pano 2 Zeichnungen Turnhallenzaun-web.jpg

Schüler/innen der angrenzenden Grundschule malten Willkommens-Bilder, welche am Zaun befestigt wurden.

 

 

8. März 2022

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