Die Geschichte der Straßennamen in Grasbrunn - Stefflweg

Herkunft und Bedeutung

Straßenschild - Stefflweg

Das Stefflmayr-Anwesen (heute Gramanstr. 3) zählt zu den Grasbrunner Urhöfen. Im Herdstättenverzeichnis heißt es hierzu in 1454: „Item Peter Steffan pawt ain hueb die ist des von Perlbeck“. Grundeigentümer dieses Hofs war somit das Kloster Beuerberg, damals als „Perlbeck“ bezeichnet. Den Hof bewirtschaftete ein Peter Steffan mit seiner Familie.

Unter dem Dreißigjährigen Krieg hatte Grasbrunn sehr zu leiden. 1632 brannte das Gut bei einem Überfall durch die Schweden vollständig ab. Erst 10 Jahre später – inzwischen gehörte der Steffl zum Widdum (Kirchengut) Oberhaching – fand sich wieder ein Landwirt, der zumindest den zehnten Teil der Anbauflächen bewirtschaftete. Viele Felder waren weitgehend verödet. Die Obereigentümer lockten zu günstigen Konditionen sogar Bauern aus Tirol an, die die verlassenen Höfe wieder besetzten.

1833 erwarb die aus Baden stammende Überrheiner-Familie Georg Feist für 2.000 Gulden das leerstehende Anwesen von einem Spekulanten. Schon im Jahr darauf brannte Grasbrunn fast vollständig ab. Die Strohdächer wurden schnell ein Raub der Flammen; auch die Kirche St. Ulrich fiel dem Feuer zum Opfer. Familie Feist ließ sich jedoch nicht entmutigen. 1845 eröffnete der geschäftstüchtige Sohn Michael Feist die erste Bierwirtschaft in Grasbrunn. Obwohl die umliegenden Wirte in Möschenfeld, Hohenbrunn und Putzbrunn sich gegen die Gaststätte vehement ausgesprochen hatten, erhielt Feist doch noch seine Konzession. Das Landgericht erhoffte sich durch diese Genehmigung eine Reduzierung der „Raufexzesse“ mit den Burschen in den umliegenden Orten.

 

Steffl-Haus Gramanstraße

Das Steffl-Anwesen musste zu Beginn der 1970er Jahre einem Neubau weichen. Es hatte sich hier um das letzte eingeschossige Wohnhaus mit dem einst für Grasbrunn typischen Dachauer Steildach gehandelt. Harthausen war im Gegensatz hierzu bereits durch das Oberland, mit seinem flachen „Tiroler Dach“, beeinflusst gewesen.

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