Die Geschichte der Straßennamen in Grasbrunn - Saarlandstraße

Herkunft und Bedeutung

Straßenschild Saarlandstraße

1908 vergab der Grasbrunner Gemeinderat die Hausnummer 3 für das Stadler-Anwesen am Grasbrunner Weg im späteren Ortsteil Neukeferloh. Zusammen mit der Baugenehmigung wurden diese nun fortlaufend vergeben. Die Hausnummern 1 und 2 blieben den beiden Alt-Keferloher Bauernhöfen vorbehalten.

 

Mitte der 1930er Jahre, nach Rechtskraft des ersten Baulinienplanes, verbunden mit zahlreichen Bauvorhaben, wurde die Nummerierung in Neukeferloh jedoch immer unübersichtlicher. Neben dem Gasthaus von Familie Stadler mit der 3 befand sich Haus 8, während Familie Eiler mit der Nummer 5 in der Nähe des Vaterstettener Bahnhofs zu suchen war und der Bauernhof von Bonnets mit der Nummer 6 an der heutigen Gartenstraße stand. Hinzu kam, dass der Haarer Briefträger für den Westen der neu entstandenen Siedlung zuständig war, während der östliche Teil von der Vaterstettener Post versorgt wurde.

 

In den Jahren 1939/40 erfolgten endlich die ersten Straßenbenennungen. Man orientierte sich an der aktuellen Geschichte. Für die zentrale Ost-West-Achse wählte man „Saarlandstraße“. Sie entsprach weitgehend der ehemaligen Salzstraße, einst „Hallweg“ genannt. 1935 war das Saarland nach einer Volksabstimmung von Frankreich abgetrennt und wieder dem Deutschen Reich angegliedert worden.

Holzhaus Ecke Saarland- und Kärntner Straße um 1940

Das Holzhaus von Familie Max Fischer an der Ecke Saarland- und Kärntner Straße um 1940

Am 11.03.1938 erfolgte der Einmarsch deutscher Truppen in Österreich. Die Machtübernahme der „Ostmark“ spiegelte sich in der Benennung von Kärntner- und Tiroler Straße wider.

 

Für die Bezeichnung der Erschließungsstraßen nördlich der Saarlandstraße diente das in der Nacht vom 29. auf 30. September 1938 geschlossene „Münchner Abkommen“. An dem Festakt im Führerbau an der Münchner Arcisstraße hatten Chamberlain, Daladier, Mussolini und Hitler teilgenommen. Das Diktat zwang die Tschechoslowakei große Gebiete abzutreten. An dieses Ereignis knüpften die Straßennamen „Böhmerwald-, Egerländer- und Sudetenstraße“ an. Nach 1945 wurden Egerländer- und Sudetenstraße in Frühling- und Finkenstraße umbenannt.

 

Erst im Jahre 1937 segnete der damalige Reichsstatthalter Franz Ritter von Epp den offiziellen Ortsnamen „Neukeferloh“ ab. Die Gemeinde bedankte sich 1939 mit der Bezeichnung „Ritter-von-Epp-Straße“. Die Straße ist uns heute, nach der Umbenennung, besser als „Luisenweg“ bekannt – benannt nach der Gastwirtin Luise Stadler.

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