Eine Besonderheit bildete die Böhmerwaldstraße in Neukeferloh. Die Straßenbenennungen waren um 1940 erfolgt. Pfarrer Ferdinand Winkler hatte jedoch die Durchbindung der westlichen Böhmerwaldstraße mit dem östlichen Teil dieser Straße durch sein Waldgrundstück, die heutigen Winklergründe, konsequent verhindert.
Dies hatte zur Folge, dass in Neukeferloh etwa 15 Jahre lang zwei Böhmerwaldstraßen existierten. Der Briefträger aus Haar bediente die westliche Böhmerwaldstraße. In die äußere, östliche Straße kam der Vaterstettener Postbote. Erst im Jahre 1954, als sich abzeichnete, dass die Verbindung zwischen den beiden Straßen vorerst nicht hergestellt werden kann, erfolgte eine Namensänderung. Die östliche Böhmerwaldstraße wurde in „Dianastraße“ umbenannt.
Der vorausschauende Architekt Friedrich A. Bayer – 1931 fertigte er den ersten Bebauungsplan für die Siedlung Neukeferloh – hatte im Kreuzungsbereich der Diana- und Lerchenstraße sogar einen kleinen Platz mit Ladengeschäft angedacht. Dieser „Böhmerwaldplatz“ blieb nur eine Vision.
Eine weitere, dritte Böhmerwaldstraße existierte in den Jahren 1951/52 in Neukeferloh. Um eine neue Splittersiedlung zu verhindern, wurde das Gebiet im Nordwesten der Gemeinde Grasbrunn nach langwierigen Verhandlungen schließlich in die Gemeinde Haar einverleibt.
Das Bild zeigt das ehemalige Anwesen Böhmerwaldstraße 3. Hier lebte in den 1960er Jahren der immer hilfsbereite Arzt Dr. Klaus-Eberhard Glauer mit seiner Familie.