Der Grasbrunner Landwirt Georg Hiltmair, geboren am 25.07.1917, folgte im Februar 1946 dem ersten von der US-Militärregierung kommissarisch eingesetzten Nachkriegs-Bürger-meister Engelbert Hamberger. Harthausen war damals noch eine selbständige Gemeinde.
Der gemeindliche Haushalt betrug zu diesem Zeitpunkt nur etwa 25.000 Mark. Georg Hiltmair oblag die undankbare Aufgabe, die ab 15.04.1946 eintreffenden Heimatvertriebenen auf die Grasbrunner Bauernhöfe und Neukeferloher Wochenendhäuschen zu verteilen. Innerhalb von vier Jahren hatte sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt. Er hatte viele Probleme zu lösen: neben der Unterbringung von Vertriebenen galt es auch Kriegsheimkehrern und ausgebombten Münchnern ein Dach über den Kopf zu besorgen. Hinzu kam die überfüllte Schule in Grasbrunn sowie katastrophale Straßenverhältnisse. Finanzielle Hilfen vom Staat waren nicht zu erwarten.
Außerdem fungierte er von 1962 bis 1984 als Vorstand der Grasbrunner Spiritusbrennerei-Genossenschaft. Er hatte für den Grasbrunner Kaninchenzuchtverein immer ein offenes Ohr.
Für die jeweils im August stattfindenden Haserer-Ausstellungen stellte er gerne seinen Hof zur Verfügung. Zur Schaffung von Arbeitsplätzen verkaufte Hiltmair dem ersten größeren Gewerbebetrieb, der Firma Gumba (Gummi im Bauwesen), ein Grundstück südlich der Möschenfelder Straße.
Die Gemeinde Grasbrunn verlieh ihm für seine Verdienste am 17.12.1980 die Ehrenbürgerrechte. Am 30.10.2002 starb Georg Hiltmair in Grasbrunn. Der Gemeinderat beschloss am 28.09.2004, die neu entstandene Reihenhaussiedlung auf dem ehemaligen Gelände der Firma Gumba nach ihm zu benennen.
Rolf Katzendobler
Verleihung der Ehrenbürgerrechte, 1980