Das ehemalige Flurstück „Weichselgarten“, auf der Flur Nr. 517 der Gemarkung Grasbrunn, befand sich südlich der Bundesstraße B 304, im Bereich der heutigen BAB 99 (Schwammerlbrücke).
Der historisch überlieferte Flurname könnte entweder auf wild wachsende Kirschen oder – trotz klimatisch ungünstiger Verhältnisse im Mittelalter – auf einen hochherrschaftlichen Obstanbau deuten. Das vermutlich eingezäunte Grundstück lag früher unmittelbar am ehemaligen Hallweg (Salzstraße Salzburg – München). Diese Form des Obstanbaus wurde vom Herzogshof überwacht und organisiert. Obstgärten werden in den Freisinger Traditionen bereits im Jahre 849, in Verbindung mit Hofstätten, urkundlich erwähnt. Eine evtl. abgegangene Siedlung (vgl. Pframmern: Phrumari = bei den Pflaumenzüchtern) konnte hier nicht nachgewiesen werden.
Bei einer Überfliegung des Landesamtes für Denkmalpflege wurden vor einigen Jahren jedoch westlich der Grasbrunner Gemeindegrenze, auf der sogenannten Haarer Finckwiese, kreisförmige und rechteckige Verfärbungen in der Vegetation entdeckt. Vermutlich handelte es sich um überpflügte prähistorische Grabhügel sowie Pfostenlöcher von ehemaligen Holzgebäuden.
Rolf Katzendobler