Die Geschichte der Straßennamen in Grasbrunn - Am Hochacker

Herkunft und Bedeutung "Am Hochacker"

Straßenschild -Am Hochacker

Im Zusammenhang mit der Errichtung des Technoparks in den Jahren 1984 bis 1988, entschloss sich der Gemeinderat, erstmals alt überlieferte Flurnamen für die neu zu benennenden Straßen zu verwenden.

Östlich der Bahnhofstraße bzw. südlich der Gemeindegrenze (heute Anemonenstraße), fanden sich vor der Bebauung zahlreiche Hochackerfelder. Sie wurden vermutlich einst von Vaterstettener Bauern bearbeitet. Da die Hochbeete heute zumeist an den Waldrändern anzutreffen sind, geht man von einer Verkleinerung der Feldfluren im Laufe der Jahrhunderte aus. Untersuchungen durch den Prähistoriker Klaus Schwarz in den Harthauser Wäldern ergaben, dass sich die uralten Hochackerfluren sogar noch mit der Flureinteilung in 1809 deckten. Damals erfolgte erstmals eine amtliche Vermessung.

Bei unseren Hochäckern handelt es sich um agrarhistorische Relikte aus dem frühen Mittelalter. Die Humusauflage insbesondere im heutigen Neukeferloh war so dünn, dass sie in bis zu ca. 50 bis 100 cm hohen Wällen zusammengeschoben wurden, um die Erträge zu verbessern. Vermutlich sind die Hochäcker bis in das 18. Jahrhundert bewirtschaftet worden. Nach dem Auslaugen des Bodens wurden die Beete wieder sich selbst überlassen oder einer mehrjährigen Weidewirtschaft zugeführt. Die um 1780 planmäßig angelegten Fichtenwälder sicherten den Erhalt der Hochäcker bis in die heutige Zeit.

 

Grossansicht in neuem Fenster: Historisches Bild Am Hochacker

Foto: Am Hochacker
Copyright: Bayer. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung

 

 

Rolf Katzendobler



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