Das historische Bild - Die „Alte Einkehr“ in Möschenfeld

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Die Möschenfelder Einkehr von Osten

Schon von den Jesuiten – sie lösten 1595 die Benediktiner ab – ist uns überliefert, dass an den sogenannten „vier Concurs-Tägen“, den traditionellen vier Hauptfesten in Möschenfeld Bier ausgeschenkt worden war. Zu den Wallfahrten und Bruderschaftsfesten kamen in den vergangenen Jahrhunderten jeweils einige tausend Besucher zur Ottilienkirche. Die Schwaige Möschenfeld besaß somit, neben Keferloh, im Gebäude der späteren Hauptverwaltung des Gutshofs, die älteste Gaststätte in unserer Gemeinde.

1881 erklärte die Möschenfelder Schwaigersbauerntochter Maria Huber, dass sie die von ihren verstorbenen Eltern übernommene Wirtschaft weiterführen wolle. Sie erläuterte in ihrem Antrag: „Besucht wird die Wirtschaft von Harthausern und Passanten. So klein die Wirtschaft auch ist, ist ihr Fortbestehen doch im Interesse der letzteren wünschenswerth.“

Ab 1895 pachtete Carl Raabe, Gutsverwalter des neuen Eigentümers, Wilhelm von Finck, die Gaststätte. Im ehemaligen Refektorium saßen die Gäste an einer großen, schweren Tischplatte aus rotem Marmor. Es handelte sich um die ehemalige Altarplatte des gotischen Flügelaltars aus der Kirche St.-Ottilie. In einem Nebenraum der Wirtschaft hing außerdem ein romanisches Kreuz, vermutlich aus der romanischen Vorgängerkirche in Möschenfeld stammend.

Als letzte Wirtinnen führten Frau Pohl und Frau Worm die Alte Einkehr bis zum Jahre 1958. August von Finck senior, der immer auf „die Stille der Landschaft“ bedacht war, wollte nicht, dass die Gäste nun mit dem Auto nach Möschenfeld kommen. Bis 1990 konnten noch die Bittgänger aus Harthausen, Zorneding und Trudering im ehemaligen Klostergarten einkehren und die Kegelbahn benutzen.

Rolf Katzendobler


 

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 Um 1914

 

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und heute

 

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