Das historische Bild - Der Gasthof Stadler in Neukeferloh

Gasthof Stadler

Der Gasthof Stadler in den 1930er Jahren

1908 errichtete der Keferloher Landwirt Josef Stadler sein Waldhaus am Grasbrunner Weg. Es handelte sich um das erste gemauerte Gebäude im heutigen Neukeferloh. Viele Münchner Ausflügler kamen damals mit dem Vorortzug nach Vaterstetten und suchten in den Wäldern um Möschenfeld Erholung. Damals handelte es sich auch um ein Eldorado für Schwammerlsucher. Stadlers Sohn Leonhard verkaufte bald an die Sommerfrischler Flaschenbier. Ab 1925 durften Stadlers dann in dem Gebäude auch eine Wirtschaft, die „Einkehr Neukeferloh“, betreiben.

Da die Neukeferloher Siedler anfangs noch keine eigene Wasserversorgung besaßen, besorgten sie sich 1926 bei der resoluten Wirtin Luise Stadler, nach der der Luisenweg benannt ist, Wasser in Eimern oder im Holzfass. Der Metzgerladen von Josef Wenger, in einem seitlichen Anbau untergebracht – dem späteren „Nebenzimmer“ – ist bei den Alteingesessen legendär. Im Untergeschoss befand sich das Schlachthaus. Die Warteschlange der vielen Kunden reichte oft bis zur Terrassentreppe hinunter.

Mehrere Vereine wurden in der Nachkriegszeit in der Gaststätte gegründet, so u.a. der Schulhausbauverein, die Löschgruppe Neukeferloh, der Kaninchenzuchtverein und der Tennisclub. Bis zum Herbst 2001 wurde die Gaststätte von den letzten beiden Pächtern betrieben, dem Grasbrunner Wirtsehepaar Willi und Elisabeth Kapfhammer. Die Ruine wurde schließlich im Juli 2010 abgebrochen. Einige Kastanien in der neu entstandenen Doppelhaus-Bebauung am Luisenweg erinnern noch an den ehemaligen Biergarten.

Am 13. Juni wurde hier das Feuerwehrgerätehaus der Löschgruppe Neukeferloh, eine Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Grasbrunn, eingeweiht.


Rolf Katzendobler

 

 

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